The Human Stain

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Prydea
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The Human Stain

Beitrag von Prydea »

Ein nett aber anspruchsvoller Film daher von mir ein schwache 3.

Das war mal wieder so ein Film wo man eigentlich Englisch als Hauptfach und Psychologie als Nebenfach studieren sollte, um ihn hinreichend zu verstehen . Da ich dieses aber n ich tun, auf jeden fall nicht in der Reinfolge und der zusammen Setzung, fand ich in ziemlich Anspruchs voll. Auch das er Schwarze Eltern hatte fand ich ziemlich komisch, er sah ja nicht so aus, als wäre er ein Afroamerikaner, oder ?
Dann auch sein das ich das alles nur nicht richtig gedeutet habe? Bitte korrigiert mich!!

Und schon wieder ein Betrag zu den Störenfrieden in Kino
Ja ihr aus Reihe 20. Der Anblick von Nicole Kidman hat mir auch gefallen und ja man könnte auch schwach werden wenn man(n) sie so nackt auf der Lehnwand in 15m große sieht. Aber das ist nicht unbedingt ein Grund wie wild gewordene Eber seine Brunftschreie von sich zu geben, um die Frau die neben ein sitzt zu beein drucken.
OK sie muss ja von deinem Podecks sehr begeistert gewesen sein, wann sagt ne Frau schon man ist das eng hier.
Als die SEX spiel doch bitte zuhause auf der Waschmaschine?



Have Fun

Pablo von K113 TG.
Zuletzt geändert von Prydea am 2003-12-09 1:18, insgesamt 1-mal geändert.
Kai aus Reihe 9
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Beitrag von Kai aus Reihe 9 »

Moin!

Hmmm, also ich hab ihn teils auch nicht verstanden. Und bis auf den einleitenden Monolog lag's nicht an der Sprache. (wenn das mein alter Englischlehrer damals geahnt hätte... :wink: )

Wir halten fest: Ein anspruchsvoller Film. Wann darf sich ein Film dieses Attribut anheften? Wenn nicht jeder Unbedarfte es versteht. Mit mir vollbracht.

Das zentrale Thema müßt ich raten: Das Leben von Coleman Silk, soweit ist klar. Die Verleumdung seiner "Herkunft". Okay. Ist das alles? Wenn ja, welchen Sinn erfüllt z.B. die allerletzte Szene? Geht's auch noch um die Leute aussenrum? Wenn ja, um wen???

Meines Erachtens verzettelt sich der Macher gewaltig. Auf zwei Ebenen wird munter hin- und hergesprungen, Redundanzen gibt's en grosse, dafür Abschnitte, die viel zu kurz kommen. Coleman und Faunia (Kidman) werden ja noch ganz gut durchleuchtet, aber die anderen Charaktere bleiben oberflächlich. Und warum ist es Mode, den Tod eines Hauptdarstellers immer als erste Szene zu bringen?! Hier wurde es sogar wiederholt! Das Ende hätte danach nach jeder Szene eintreten können. Na ja, immerhin, Eastwood hätte wohl noch 'ne ganze Stunde drangeklebt :lol:

Technisch ausgezeichneter Film, schauspielerisch gelungen. Hopkins & Harris brilliant, Kidman m.E. überfordert, Sinise blaß.

Was geb ich denn nun so einem Film? 3- oder 4+ sag ich mal, muß ich nochmal drüber nachdenken. Getan, 4+ :D

Bis dann
Kai
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Roughale
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Beitrag von Roughale »

Jau, die schwache 3 steht, aber warum? Gugge mer mal...

Die verzettelte Story kann ich nur unterschreiben, ich weiss ja nicht, wie Philip Roth das in seinem Buch gemacht hat, aber Zeitsprünge sind in Büchern immer besser unterzubringen, als im Film und hier was es eher der Kajüte So Nicht! Ich denke es wurden gut die ersten drei Viertel des Films verschwendet durch zu langsames, nicht wirklich interesantes Characktereinführen und dabei noch nicht mal den wirklich interessanten Teil, den hob man zum Schluss auf - aha! Mr Silk ist also ein sogenannter Weissenborn (oder so ähnlich - Ben Harper gilt als solcher).

So sehr ich A. Hopkins schätze, treffend gecastet war er nicht, dem jüngeren Schauspieler nahm man den Weissenborn schon eher ab, aber egal, davon abgesehen macht AH das ganz gut, manno musste der lange auf ne Bettszene warten :twisted: Ich fand Sinise gut, der passte in die Rolle des zurückhaltenden Erzählers. Ed Harris war der beste, leider nur kurz, aber ganz stark in der Kürze. Schwachpunkt mal wieder - und ich rechne wieder mal mit vehementem Widerspruch - war Nicole Kidman. Lasst doch mal Eure Hormonausschüsse vorweg und schaut Euch an, wie sie spielt: SCHLECHT! Eigentlich wie immer, jedenfalls wo ich sie gesehen habe, das war emotionslos bis zum Abwinken! Und wieder sah sie rauchend absolut künstlich aus, wenn man das nicht mal spielen kann, sollte man aus jedem Bauertheater fliegen, warum nicht sie? Egal...

Wie schon gesagt wertete der Rest des Films ihn sehr auf, auch der Zweifel an der Unfallbeteiligung Ed Harris' zeigte deutlich auf die literarische Vorlage, der Erzähler hat seine Meinung, aber ob sie der Wahrheit entspricht wird in seiner Erzählung nie herauskommen. Gut, dass man davon nicht abgekommen ist.

Der Film hinterlässt Nachdenklichkeit, wird aber als wenig Sneaktauglich abgehakt - 3 minus - das können wir aber besser (Kidman ausgenommen :twisted: )
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
tzazikiniki
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Beitrag von tzazikiniki »

Wohhhoowoooh. Langsam, langsam (meine Freundin Kylie würde jetzt sagen: "Slow... yeah" oder singt das Ihre Schwester? wie auch immer, Thema).


Also ersteinmal vorweg: Das war ein Film den man bedenkenlos in jeder Englischstunde als Beispiel für eine saubere Aussprache und korrekte Syntax zeigen könnte. Hier hat man die lange Schauspielausbildung aller Akteure sehr deutlich wahrgenommen.
Roughale hat geschrieben:Die verzettelte Story kann ich nur unterschreiben,
Wieso verzettelt? Die Zeitblenden waren absolut notwendig, um den Charakter und die Handlungsweisen Colemans zu verstehen. Und diese kamen alle zur richtigen Zeit und in der richtigen Länge.
Kai aus Reihe 10 hat geschrieben:Kidman m.E. überfordert
Überfordert? Warum werden Schauspielerinnen, die eine komplexe Figur voller Brüche und Zerissenheit darstellen (und somit dem durchschnittlichen männlichen Zuschauer die Illusion der Plattitüde nehmen [obwohl es ja so verheissungsvoll mit der Verführung Colemans begann. O-Ton in meiner Reihe "Irgendetwas mache ich falsch"]) als überfordert deklariert, wenn die entstandene Figur dem Zuschauer ein gemurmeltes "Wie ist die denn drauf? Total Psycho." entlockt. Nein ich glaube, das DICH, Kai, die Figur (oder der Charakter) überfordert hat. Und wahrscheinlich auch noch einige andere, die Probleme haben zwischen der Darstellung einer Figur und dem Charakter der Figur zu unterscheiden.
Ich kann dir nur in sofern rechtgeben, das die Schicksalsschläge (Mißbrauch, schlagender Ehemann, verlorene Kinder (Mord oder nicht Mord?) vielleicht ein bißchen zu dick aufgetragen waren. ABER es ist stringend und absolut nicht weltfremd.

Und das Anthony Hopkins wieder die Leinwand gesprengt hat, darüber brauchen wir uns gar nicht zu streiten. Bei jeden seiner Wutausbrüche wurde es muksmäuschen Still im Saal und alle haben betroffen zu Boden gestarrt.

Dieser Film war zu keiner Sekunde langweilig. Großartiges Kino.
Mich würde aber die Meinung unseres Kritikgurus Kasi Mir interessieren. Gibst du ihm ein 2 oder eine 1 minus? Oder schätze ich dich jetzt völlig falsch ein?
Felix the Cat

Beitrag von Felix the Cat »

Nach langer Zeit finde ich mal wieder die Ruhe, eine Kritik zu schreiben:

Ich gebe dem Film "noch eine 2", wie mir die Formulierung aus der Schule noch im Ohr liegt.

Ich hatte mir zuvor zwar keine Kritiken im Detail durchgelesen, kannte aber die "39 %" von rottentomatoes. Ich hatte daher nicht allzu hohe Erwartungen und bin positiv überrascht worden.

Das zentrale Thema, wenn ich das richtig verstanden habe, waren Toleranz/Intoleranz sowie Menschlichkeit/Unmenschlichkeit. Beides wurde anhand der zentralen Figuren Coleman und Faunia ausgiebig beleuchtet, aber unter diesem Gesichtspunkt fügen sich auch die - teilweise nur kurz angerissenen - Nebencharaktere gut ins Ganze.

Der Film richtet nicht über die Handlungen der Hauptpersonen, insbesondere Coleman's, und weist in Vor- und Nachspann darauf hin mit der Formulierung "... the tricky life of ...". Auch die Handlungen von Faunia (Schuld am Tod der Kinder?) und Lester (Schlechter Ehemann?, Schuld am Autounfall?) bleiben in der Grauzone, ein abschließendes Urteil enthält der Film nicht. M.E. fordert er nicht einmal dazu auf, dass sich der Zuschauer ein Urteil bilde, sondern dass er den Charakteren tolerant und offen begegne. Jeder von Ihnen hat an seinen eigenen Entscheidungen schwer genug zu tragen, und auch das zeigt der Film gut.

Insofern war ich sehr angetan vom Thema und der Bearbeitung dessen, ohne vorher das Buch gelesen zu haben. Schauspielerisch war ich lediglich von Kidman nicht begeistert. Hier waren meine Erwartungen aber auch nicht so hoch, da ich (wie Roughale wohl auch) nicht viel von ihr halte. Positiv hervorheben möchte ich Wentworth Miller (Coleman in jung), der den jugendlich Aufbegehrenden aber auch den Nachdenklichen überzeugend verkörpert.

Und da es in diesem Forum immer auch ein Kriterium ist: der Film hat sich, entgegen meiner Erwartung, als durchaus sneaktauglich erwiesen. Es sind nur wenige gegangen, und die auch früh und leise. Ansonsten war es erstaunlich ruhig. Falls das allerdings darauf zurückzuführen war, dass die meisten geschlafen haben, dann muss ich die Sneaktauglichkeit nachträglich noch anders bewerten. :wink: Wie dem auch sei, die Sneaktauglichkeit ist für mich kein ausschlaggebendes Kriterium, und der durchschnittliche Sneaker und ich scheinen eh' nicht gerade denselben Geschmack zu haben.

In diesem Sinne freue ich mich über die anhaltende Serie der guten Filme und wünsche eine schöne Woche.

Felix The Cat
Kai aus Reihe 9
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Beitrag von Kai aus Reihe 9 »

Moin!
tzazikiniki hat geschrieben:
Roughale hat geschrieben:Die verzettelte Story kann ich nur unterschreiben,
Wieso verzettelt? Die Zeitblenden waren absolut notwendig, um den Charakter und die Handlungsweisen Colemans zu verstehen. Und diese kamen alle zur richtigen Zeit und in der richtigen Länge.
"richtigen"? Was ist das denn für ein Wort in dem Kontext? Ich fand sie dann ja falsch. Daß sie in der gezeigten Form notwendig waren, ist klar. Sonst hätte man ja gerade über Coleman nur einen Bruchteil erfahren können. Trotzdem: Charaktere wie die gesamte Familie Colemans und auch Harris Charakter kommen m.E. (vgl. richtig und falsch) viel zu oberflächlich und kurz weg.
Kai aus Reihe 10 hat geschrieben:Kidman m.E. überfordert
Überfordert? Warum werden Schauspielerinnen, die eine komplexe Figur voller Brüche und Zerissenheit darstellen (und somit dem durchschnittlichen männlichen Zuschauer die Illusion der Plattitüde nehmen [obwohl es ja so verheissungsvoll mit der Verführung Colemans begann. O-Ton in meiner Reihe "Irgendetwas mache ich falsch"]) als überfordert deklariert, wenn die entstandene Figur dem Zuschauer ein gemurmeltes "Wie ist die denn drauf? Total Psycho." entlockt.
Nein, überfordert, weil ich genau das ihr nicht abnehme. Ich mag Kidman, fand sie in einigen anderen Rollen durchaus überzeugend, aber hier?! Nein.
Nein ich glaube, das DICH, Kai, die Figur (oder der Charakter) überfordert hat. Und wahrscheinlich auch noch einige andere, die Probleme haben zwischen der Darstellung einer Figur und dem Charakter der Figur zu unterscheiden.
Mein Originalposting enthielt eine Passage, die ich kurz vor Posten wieder gelöscht hab. In ihr beschrieb ich, wie bei einem anspruchsvollen Film in kurzer Zeit die Schar derer naht, die ALLES verstanden haben und den Kritikern mit "Du hast es nicht verstanden" argumentativ das Wasser abgraben. Okay, argumentativ ist das natürlich nicht.

Hier geb ich ja sogar zu, daß ich nicht alles verstanden hab. Meine Fragen dazu beantwortest Du auch nicht, aber da seh ich mal drüber hinweg. Nur gibt es da immer zwei Möglichkeiten. Man versteht den Film nicht, weil der Film es nicht zulässt oder weil man selbst nicht die Kapazität hat. Ich verschließe mich letzterem nicht völlig. Nur noch bei jedem anspruchsvollen Film, dem ich wagte, ein Haar krümmen zu wollen, kam jmd. wie Du und meinte "Du hast ihn nicht verstanden".

Aber gerade bei Kidmans Charakter gabs nun wirklich nicht so viel zu verstehen, daß hab ich auch gerade noch geschafft. Nur war halt meiner Meinung nach die Darstellung ebenjenen Charakters misslungen, Du fandst sie toll. Reicht das nicht auch? Muß man mir hier mangelnden Sachverstand vorwerfen???
(Hopkins weltklasse &) Dieser Film war zu keiner Sekunde langweilig.
Dem kann ich nur beipflichten.

Bis dann
Kai
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Roughale
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Beitrag von Roughale »

natürlich waren die Zeitsprünge notwendig, aber ich denke, sie waren nicht gut gesetzt, dabei bleibe ich, das war nicht die ideale Umsetzung, aber egal, Geschmäcker unterscheiden sich...

Ich habe gerade mal auf der IMDB nachgeschlagen, was der Drehbuchautor noch so geschrieben hat und musste feststellen, dass er die Scripts zu Star Trek 2, 4 und 6 geschrieben hat - wow, wo doch jeder weiss, dass die einstelligen geraden die guten ST Filme sind - respekt!
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
tzazikiniki
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Beitrag von tzazikiniki »

Kai aus Reihe 10 hat geschrieben: Nur noch bei jedem anspruchsvollen Film, dem ich wagte, ein Haar krümmen zu wollen, kam jmd. wie Du und meinte "Du hast ihn nicht verstanden".
Kai aus Reihe 10 hat geschrieben:Muß man mir hier mangelnden Sachverstand vorwerfen???

Ich wollte dir jetzt nicht ans Bein pinkeln. Es steht mir überhaupt nicht zu über deinen Verstand zu urteilen. Ich kenne dich ja gar nicht. Wenn du das als Diffamation aufgefasst hast, bitte ich um Entschuldigung.

Es geht aber aus deinem ersten Beitrag nicht hervor, was der eigentliche Grund ("misslungene Charakterdarstellung" - ist im zweiten Beitrag mal eine Aussage) für deine Ablehnung ist. Daher habe ich einfach mal wild spekuliert.
Kai aus Reihe 10 hat geschrieben:aber Zeitsprünge sind in Büchern immer besser unterzubringen, als im Film und hier was es eher der Kajüte So Nicht! Ich denke es wurden gut die ersten drei Viertel des Films verschwendet durch zu langsames, nicht wirklich interesantes Characktereinführen und dabei noch nicht mal den wirklich interessanten Teil, den hob man zum Schluss auf
Das ist eigentlich die Aussage, auf den sich meinen Kommentar bezüglich der "richtigen" Stellen und Längen bezieht. Ist mit "richtigen" ein bißchen schwach formuliert. Aber mir erschließt sich nicht wirklich dein richtig oder falsch Argument...
Kai aus Reihe 10 hat geschrieben:Meines Erachtens verzettelt sich der Macher gewaltig. Auf zwei Ebenen wird munter hin- und hergesprungen, Redundanzen gibt's en grosse, dafür Abschnitte, die viel zu kurz kommen. Coleman und Faunia (Kidman) werden ja noch ganz gut durchleuchtet, aber die anderen Charaktere bleiben oberflächlichote.
Liegt es letztendlich nicht im Sinne einer Geschichte sich auf die Hauptfiguren zu konzentrieren. "Verzettelt" hätte sich Robert Benton wenn er versucht hätte, auch noch die Nebenfiguren auszuleuchten. Welchen Sinn hätte das gemacht? Es ging doch nur darum, den Einfluß auf die Hauptfiguren zu begründen.
"Redundanzen" konnte ich keine Feststellen. Dafür waren die Charaktäre viel zu komplex, als dass Sinn gemacht hätte Szenen wegzulassen.
Kai aus Reihe 10 hat geschrieben:Die Verleumdung seiner "Herkunft". Okay. Ist das alles? Wenn ja, welchen Sinn erfüllt z.B. die allerletzte Szene? Geht's auch noch um die Leute aussenrum? Wenn ja, um wen???
Willst du jetzt wirklich von mir diese Fragen beantwortet haben? Nach deiner Verwahrung über meine pauschale Abqualifizierung deines Verstandes ist das nicht mehr dein ernst, oder?
Kai aus Reihe 10 hat geschrieben:...die ALLES verstanden haben und den Kritikern mit "Du hast es nicht verstanden" argumentativ das Wasser abgraben. Okay, argumentativ ist das natürlich nicht.
Da hast du in der Tat recht. Das ist natürlich kein Argument und ich nehme diesen berechtigten Kritikpunkt gerne auf. Sollte ich in Zukunft in alte Verhaltensmuster zurückfallen, bitte ich dich mir auf die Finger zu klopfen.
Kai aus Reihe 9
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Beitrag von Kai aus Reihe 9 »

Moin!
tzazikiniki hat geschrieben:Ich wollte dir jetzt nicht ans Bein pinkeln.
K, danke.
Es geht aber aus deinem ersten Beitrag nicht hervor, was der eigentliche Grund ("misslungene Charakterdarstellung" - ist im zweiten Beitrag mal eine Aussage) für deine Ablehnung ist. Daher habe ich einfach mal wild spekuliert.
Überfordert... Hmmm, was außer "konnte die Rolle nicht ausfüllen, nicht glaubwürdig darstellen" könnte das denn noch bedeuten???
Kai aus Reihe 10 hat geschrieben:aber Zeitsprünge sind in Büchern immer besser unterzubringen, als im Film und hier was es eher der Kajüte So Nicht! Ich denke es wurden gut die ersten drei Viertel des Films verschwendet durch zu langsames, nicht wirklich interesantes Characktereinführen und dabei noch nicht mal den wirklich interessanten Teil, den hob man zum Schluss auf
Nö, das war ich nicht :)
Liegt es letztendlich nicht im Sinne einer Geschichte sich auf die Hauptfiguren zu konzentrieren. "Verzettelt" hätte sich Robert Benton wenn er versucht hätte, auch noch die Nebenfiguren auszuleuchten. Welchen Sinn hätte das gemacht? Es ging doch nur darum, den Einfluß auf die Hauptfiguren zu begründen.
"Redundanzen" konnte ich keine Feststellen. Dafür waren die Charaktäre viel zu komplex, als dass Sinn gemacht hätte Szenen wegzulassen.
Das Paradebeispiel für die Redundanz ist die Sterbeszene. Auch Harris Charkter liefert in seinen paar Szenen zu wenig "Neues".
Die Verleumdung seiner "Herkunft". Okay. Ist das alles? Wenn ja, welchen Sinn erfüllt z.B. die allerletzte Szene? Geht's auch noch um die Leute aussenrum? Wenn ja, um wen???
Willst du jetzt wirklich von mir diese Fragen beantwortet haben? Nach deiner Verwahrung über meine pauschale Abqualifizierung deines Verstandes ist das nicht mehr dein ernst, oder?
Doch, genau das ist sogar mein Anspruch, wenn Du meinen Verstand abqualifizieren möchtest! Ich lasse Dir allen Ernstes diese Möglichkeit offen! Nur genau dazu solltest Du mir genau die Fragen zufriedenstellend beantworten können! Deine Antwort hier ist schon wieder ein blumenverhangenes "Mann, bist Du blöd!".

Die Frage nach "Um wen geht es" hast Du schon erklärt mit "Konzentration auf Hauptcharaktere". Okay. Lag ich also richtig. Bleibt einzig die Frage nach der Sinnhaftigkeit der letzten Szene. Simple as that.

Bis dann
Kai
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Kasi Mir
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Beitrag von Kasi Mir »

Hallo allerseits,
wie man hier sehen kann, ist "The Human Stain" ein Film, an dem sich die Geister offensichtlich scheiden. 8) Nun, dann will ich auch mal zum offenen Diskurs beitragen - von mir gibt es insgesamt eine (schwache) Drei.

Oft und gerne kritisiere auch ich die moderne Unart des sogenannten "MTV-Schnitts", also den meist mißlingenden Versuch, Spannung und Tempo durch eine schnelle Schnittfolge zu substituieren. "The Human Stain" begeht meines Erachtens allerdings - wie zuletzt teilweise "Mystic River" und in früheren Sneaks z.B. auch "Enigma" oder "Snow falling on Cedars" (den ich von Aufbau und der Dramaturgie her sehr ähnlich fand) - genau den umgekehrten Fehler und unterfordert sein Publikum mit Redundanzen und Stillstand. Dies kann beim Zuschauer dann einerseits zu Langeweile (weil man der Handlung regelmäßig um eine Minuten vorauseilt), andererseits zu Verwirrung führen.

Wenig hilfreich sind auch immer wieder durch Meet-Joe-Black-artige (wenn auch um einige Größenordnungen weniger penetrante) Sekunden Stillstand ohne Handlung, Dialog oder anderweitig Transportiertes zerrissene Szenen und die Rückblenden, von denen mindestens eine überflüssig war und die zudem quasi wahllos in den Film eingestreut wurden. Dabei folgt die Reihenfolge der Rückblenden keiner inneren Logik, sondern ist allein von Bestreben der Macher gesteuert, das "große Geheimnis" des Filmes möglichst lange geheimzuhalten.

Dadurch fehlt natürlich auch ein Zusammenhang zur der um die Jahrtausendwende ablaufenden, vorgeblichen Haupthandlung, die sich letzlich auf die Ironie von Silks Lebenslüge reduziert. Gerade die Beziehung zu Kidmans Faunia bleibt wie vieles andere für sich allein stehen und wirkt rückblickend eher nebensächlich - kein Wunder, wenn Kidman exakt eine Szene (der Monolog am Vogelkäfig) bleibt, um ihre Figur auszugestalten. Ebenso verschenkt der Film seine anderen Nebencharaktere; so erfährt man kaum etwas über Sinises Nathan, der ja als Erzähler des Filmes fungiert, und auch Harris' Lester bleibt letztlich nebulös.

Trotzdem hat der Film viele gelungene Einzelszenen, und der trockene Humor, der weite Teile durchzieht, trägt ein Übriges dazu bei, daß ich den Film letztlich noch in den 3er-Bereich einordne. Ich kann allerdings nicht verhehlen, daß ich angesichts der Schauspieler, des Regie/Autorenteams und des interessanten Grundthemas von "The Human Stain" mehr erwartet hätte. Schade.

Gruß
Kasi Mir
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Roughale
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Beitrag von Roughale »

Kai aus Reihe 10 hat geschrieben:
Kai aus Reihe 10 hat geschrieben:aber Zeitsprünge sind in Büchern immer besser unterzubringen, als im Film und hier was es eher der Kajüte So Nicht! Ich denke es wurden gut die ersten drei Viertel des Films verschwendet durch zu langsames, nicht wirklich interesantes Characktereinführen und dabei noch nicht mal den wirklich interessanten Teil, den hob man zum Schluss auf
Nö, das war ich nicht :)
Ich war's, ich war's! :) Aber der Kommentar dazu:
tzazikiniki hat geschrieben:Das ist eigentlich die Aussage, auf den sich meinen Kommentar bezüglich der "richtigen" Stellen und Längen bezieht. Ist mit "richtigen" ein bißchen schwach formuliert. Aber mir erschließt sich nicht wirklich dein richtig oder falsch Argument...
...entzieht sich meinem Verständnis ;-) Ich sage doch gar nichts von "richtigen" Stellen... Aber egal, wenn ich halt drauflostippe und die Emotionen über die Finger strömen, hapert es schon mal in den Formulierungen, aber dafür kommt hier ja KasiMir und formuliert das besser ;-) Die Rückblicke waren teilweise schlecht gesetzt und hatten oft nicht mehr Sinn als den Film zu strecken, besonders die ersten Rückblicke, war doch absolut nicht wichtig, wie er der Dänin das Boxen zeigte, lenkte nur ab... Aber die Rückblicke haben auch was gutes, keine Nicole und dafür ein dreifaches HURRA! :twisted:
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
tzazikiniki
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Beitrag von tzazikiniki »

ENTSCHULDIGUNG an Roughale und Kai aus Reihe 10 für die vertauschten Zitate. War keine Absicht.
Kai aus Reihe 10 hat geschrieben:Nur genau dazu solltest Du mir genau die Fragen zufriedenstellend beantworten können! Deine Antwort hier ist schon wieder ein blumenverhangenes "Mann, bist Du blöd!".
Uups. Jetzt ist mir das schon wieder passiert. Ich hatte dich ja gebeten mir auf die Finger zu klopfen. Danke dafür.
Jetzt sitze ich hier seit 10 Minuten und suche nach einer tollen Argumentation ohne wieder in die "Mann, bist du blöd!" - Schiene zu fallen. Aber mir fällt nichts mehr ein. Und nachdem mein (ex-)Kritikguru KasiMir genau deine Meinung argumentativ begründet hat, gebe ich mich geschlagen. :cry:
Du bist mir einfach überlegen. Daher erkläre ich dich zu meinen neuen Kritikguru.
Das ist jetzt kein Witz oder Verarschung oder so. Du hast mich einfach überzeugt. Damit entstehen aber auch eine Menge Pflichten für dich.
Bis nächste Woche in diesem Forum.



Und der Film war doch gut...
Sweetwiebi

Das ist ja...

Beitrag von Sweetwiebi »

...zum Verrückt-werden! Da verpasst man mal eine Sneak weil man zu später Stunde noch in der Bimmelbahn von MeckPomm gen Heimat sitzt und dann sowas: ich hab richtig getippt! Okay, hoffentlich noch viiiele viiiele andere, da mit ich mir nicht wirklich in den A**** beissen muß!
Mal schaun was nächste Woche ins Haus steht!

Macht´s gut!
Kai aus Reihe 9
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Beitrag von Kai aus Reihe 9 »

Moin!
tzazikiniki hat geschrieben:Und der Film war doch gut...
LOL.

Ansonsten danke für den Rest: Ich merk schon, der Klügere gab hier nach... :)

Auch wenn Kasi Mir hier natürlich genau meine Meinung in gewählten Worten und der Langfassung wiedergibt (da widersprech ich in keinem Punkt, war die letzten Wochen einge Male so, huch), so müssen wir uns doch immer alle vor Augen halten, daß er "Payback" abqualifiziert und daher als allgemeines Kritiker-Vorbild nicht taugt :twisted:

Und es geht doch nichts über subjektive Meinungen. Wenn Du sagst, Du fandst den Film und Kidman gut, Glückwunsch, freu ich mich glatt für Dich. Das würd ich mir dann auch von niemandem kaputtreden lassen :)

Bis dann
Kai
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Roughale
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Beitrag von Roughale »

Ooops, sorry, das da oben ist doch glatt mir passiert, wollte relyen, habe mich nicht eingeloggt und Dusel wie ich bin, habe ich auf die Abschickentaste gedrückt, esse gleich ne Spreewaldgurke dafür ;-)

(Anmerkung von Kasi Mir: ich habe die beiden Beiträge dann mal zusammengeklebt 8))
tzazikiniki hat geschrieben:ENTSCHULDIGUNG an Roughale und Kai aus Reihe 10 für die vertauschten Zitate. War keine Absicht.
Kai aus Reihe 10 hat geschrieben:Nur genau dazu solltest Du mir genau die Fragen zufriedenstellend beantworten können! Deine Antwort hier ist schon wieder ein blumenverhangenes "Mann, bist Du blöd!".
Uups. Jetzt ist mir das schon wieder passiert. Ich hatte dich ja gebeten mir auf die Finger zu klopfen. Danke dafür.
Jetzt sitze ich hier seit 10 Minuten und suche nach einer tollen Argumentation ohne wieder in die "Mann, bist du blöd!" - Schiene zu fallen. Aber mir fällt nichts mehr ein. Und nachdem mein (ex-)Kritikguru KasiMir genau deine Meinung argumentativ begründet hat, gebe ich mich geschlagen. :cry:
Du bist mir einfach überlegen. Daher erkläre ich dich zu meinen neuen Kritikguru.
Das ist jetzt kein Witz oder Verarschung oder so. Du hast mich einfach überzeugt. Damit entstehen aber auch eine Menge Pflichten für dich.
Bis nächste Woche in diesem Forum.


Und der Film war doch gut...
Ich wollte eigentlich nur fragen, warum meine Kritikjünger nie so was nettes posten, ich bin gerührt :twisted:

nicht jedes Kleingedruckte muss auch wichtig sein ;-)
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
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