Hallo zusammen,
muß ich mal wieder den Grinch geben?
Ich fand den Film sehr dröge, was zum einen an dem langsamen Erzähltempo lag, und zum anderen daran, daß insbesondere die erwachsene Helena kaum Dialoge hatte und dem Zuschauer praktisch keinen Zugang in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bot. Das lag natürlich hauptsächlich am Drehbuch (ich vermute mal, daß es im Roman eine "innere Stimme" gab, die ihre Gefühlslage besser erklärte), aber mir ist schon aufgefallen, daß Ridley im Gegensatz zu Daisy Edgar-Jones, die eine ähnlich wertkarge und in sich gekehrte Rolle in #1380 "Where the Crawdas Sing" spielte, meistens stoisch dreinschaute (mir fällt eigentlich nur die Szene vor dem Auto ihres Ehemannes ein, wo sie etwas auftaute) und einen so immer auf Abstand hielt.
Von den restlichen Figuren war eigentlich nur Ben Mendelsohn als Vater Jacob relevant, alle anderen waren pure Dekoration, um die sich der Film auch gar nicht kümmerte. Mendelsohn spielte seine Rolle solide, aber weit weniger charismatisch und sinister als andere Bösewichte zuvor. So plätscherte der Film dann nach guten ersten zehn Minuten über eine Stunde so dahin, bis man dann irgendwie sie Kurve zum Duell in der Wildnis kriegen mußte. Da kam wenigstens nochmal etwas Tempo auf, aber insgesamt war das für mich viel zuwenig für 100 Minuten bis zum Abspann. Von daher - siehe Grinch oben - kann ich dem Film nicht mehr als eine "4 plus" geben.
Gruß
Kasi Mir