Black Hawk Down

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David Bergmann

Black Hawk Down

Beitrag von David Bergmann »

Ok, ich geb"s zu: Auch ich habe zu Beginn des Films gestöhnt. Aber was hat man denn schon für eine Wahl, bei einem Hollywood-Kriegsfilm (ich habe jetzt keine Lust auf die alte Diskussion "was ist ein Kriegs- und was ein Anti-Kriegsfilm und gibt es letzteren überhaupt) der auch noch mit dem Namen Bruckheimer zu tun hat?

Jedenfalls war ich positiv überrascht. Kein nennenswerter überschwenglicher Patriotismus und teilweise eine Darstellung, die wirklich unter die Haut ging. Nachdem ich ihn jetzt gesehen habe, gehen für mich auch die beides Oscars in Ordnung.

Zu dem grenzdebilen "wenn einer stirbt, isses immer cool, wer braucht schon Kontext"-Publikum kann ich nur sagen: Armselig ist untertrieben!


Bye,
David!
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Roughale
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Re: Black Hawk Down

Beitrag von Roughale »

Dem muß ich vehement widersprechen (ausser der Sache mit der sinnlosen Kriegs- Antiikriegsfilm Diskussion). Nur der Hinweis, daß ich mich nur auf den Film beziehen kann, bis der Hubschruber aggeschossen wurde, das reichte und wir waren raus...

Patriotismus hätte man größer schreiben können, das stimmt aber zu viel war es alle mal, überall Amiflaggen und großkotzig rumlaufende Soldaten... Am schlimsten ist die Haltung man sei unverwundbar und wenn dann mal einer aus dem Hubschrauber fällt oder per Halsschuß getötet wird verfällt man in Panik und würde am liebsten wild in der Gegend rumballern.

Unterm Strich kommt auch bei diesem Film rüber, daß es eigentlich toll ist für"s Vaterland in den Krieg zu ziehen und wie gut die Kamaraderie ist - SCHEISSE! Solch Landserlatein gehört auf den Mist. Geht doch zum Bund, ich habe das Glück ein alter Sack aus Berlin (West) zu sein und musste nicht - gottseidank.
Igor

Re: Black Hawk Down

Beitrag von Igor »

Ich weiß nicht, wie ich den Film fand, ich fand ihn einfach nur "krass" und bedrückend. Ich glaube so ging es auch einem Großteil des Publikums. Man hat ja gesehen, wie die Leute nach dem Film rausgegangen sind und dass es im Abspann keine Buh-Rufe oder Klatscher gab.
The-XXL

Re: Black Hawk Down

Beitrag von The-XXL »

wow, was für bilder !

Ich war geschockt und faziniert zugleich. Super Heftig.

und nun noch ein Satz zum Patrioten:
Es war ein durchaus Kritischer Ansatz fand ich.
Er zeigte das die Soldaten sich zwar Motivieren, aber es sich im laufe der Zeit durchaus relativiert.

Geile Szene das der Typ der seine Panzerplatte aus dem Rücken nimmt um mehr Muni mitzunehmen, durch einen Schuss in den Rück stirbt.

Gruß

Jan
David Bergmann

Re: Black Hawk Down

Beitrag von David Bergmann »

Roughale schrieb:


> [...] Dem muß ich vehement widersprechen (ausser der Sache
> mit der sinnlosen Kriegs- Antiikriegsfilm Diskussion).

Immerhin ein gemeinsamer Punkt. :)

> [...] Patriotismus hätte man größer schreiben können, das stimmt
> aber zu viel war es alle mal, überall Amiflaggen und
> großkotzig rumlaufende Soldaten...

hmmm ... Amiflaggen habe ich ehrlich gesagt nicht übermässig viele gesehen. Auf den Uniformen und im Camp; aber da würde man sie auch in der Realität finden.
Was die Soldaten angeht ... ich wüsste nicht, wie ich mich in so einem Krieg verhalten würde. Man schirmt sich immer irgendwie ab, in diesem Fall eben so. Ich halte das durchaus für denkbar. Und als es ernst wurde, waren sie ganz schnell alle gar nicht mehr cool. Gerade dieser Wandel macht den Film um einiges drastischer.

> Am schlimsten ist die Haltung man sei unverwundbar und wenn dann
> mal einer aus dem Hubschrauber fällt

?

> oder per Halsschuß getötet wird verfällt man in Panik und würde am
> liebsten wild in der Gegend rumballern.

Auch diese Reaktionen halte ich für keineswegs unrealistisch.


> Unterm Strich kommt auch bei diesem Film rüber, daß es
> eigentlich toll ist für"s Vaterland in den Krieg zu ziehen

Das habe ich nicht gesehen.

> und wie gut die Kamaraderie ist - SCHEISSE!

Der Zusammenhalt dürfte das einzige sein, was man in einer solchen Situation hat. Ausserdem waren so manche Soldaten gar nicht begeistert von den Rettungsaktionen und hätten die "Kameraden" lieber in der aussichtslosen Situation gelassen.

> Solch Landserlatein gehört auf den Mist. Geht doch zum Bund, ich
> habe das Glück ein alter Sack aus Berlin (West) zu sein und
> musste nicht - gottseidank.

Das klingt so, als hättest Du generell etwas gegen Kriegsfilme. In dem Fall kann ich Deine Äusserungen nachvollziehen. Ich fand den Film äusserst beklemmend und für einen Bruckheimer geradezu sensationell. An "Saving Private Ryan" kommt er nicht heran, aber das wäre auch zuviel des Guten gewesen.


Bye,
David!
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Roughale
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Re: Black Hawk Down

Beitrag von Roughale »

David Bergmann schrieb:
>
> Das klingt so, als hättest Du generell etwas gegen
> Kriegsfilme. In dem Fall kann ich Deine Äusserungen
> nachvollziehen. Ich fand den Film äusserst beklemmend und für
> einen Bruckheimer geradezu sensationell. An "Saving Private
> Ryan" kommt er nicht heran, aber das wäre auch zuviel des
> Guten gewesen.
>
>
> Bye,
> David!

Gut erkannt, in meinen Augen sind Kriegsfilme immer gefährlich nah an der Verherrlichung des Krieges, aber das würde uns zu der abgehakten Diskussion führen. Gut wenn Du ihn beklemmend empfinden konntest, mir war nur langweilig, daher waren wir fair und gingen... Apropos: Der Film ist für Bruckheimer sensationell, weil er von Ridley Scott war ;-) (Einer seiner schlechteren ;-))

Happy Easter...
sandler

Re: Black Hawk Down

Beitrag von sandler »

.....das ist ja absolut geil, jetzt weiß ich wenigstens wo die Klatcher her kamen.
Für mich hat sich nur die Frage gestellt, WAS WILL MIR DER FILM EIGENTLICH SAGEN ? Amerika kritisch ?, weil die Soldaten teilweise etwas überheblich gewirkt haben (Beispiel mit der Panzerplatte); Kriegskritisch, wegen der Toten; Patriotismus, Flaggen und gleich wieder in die Schlacht ziehen etc. .
Wenn man nach dem Film nicht einmal diese Frage klar beantworten kann, dann wirkt der Film auf mich Sinnlos !
Mfg, sandler
Thomas

Re: Black Hawk Down

Beitrag von Thomas »

Also das einzig gute an dem Film war der Schnitt und die Kamera und von mir aus auch der Sound. Schon Mühe gegeben ....

Aber da verlaufen "story" Zweige im Sand, es gibt die guten und die bösen Somalis und und und.... tut mir leid, ich hab nichts gegen Kriegsfilme, aber wenn dann bitte auch zugeben! Solche heroisch, nachdenklichen Monologe am Ende sind für mich wirklich nur aufgesetzt.

Ich frag mich auch noch was dieser Slapstick mit diesen 2 (3) Typen und dem "gehörlosen" sollte ?

-Thomas-
David Bergmann

Re: Black Hawk Down

Beitrag von David Bergmann »

Thomas schrieb:


> [...] es gibt die guten und die bösen Somalis [...]

Wie man sich in einem Bürgerkriegsszenario an diesem Punkt stören kann ist mir ehrlich gesagt schleierhaft! Gerade das die "Gegner" nicht alle hinterwäldlerische Bösewichte (siehe "Pearl Harbor") waren, hat mich beeindruckt.

Eine derart differenzierte Darstellung ist man von Hollywood nicht gerade gewöhnt.


Bye,
David!
USArage

Re: Black Hawk Down

Beitrag von USArage »

So ganz ohne meine Email Adresse zu beachten.. ;)
Ich muss sagen, daß die Darstellung der Somalies echt grottig schlecht war. Nur eine einzige Person wird überhaupt mal zu Worte gelassen, und der Großteil läuft einfach in die Waffen der Soldaten! (Siehe die Hubschrauber Szene, wo wir uns fragten, wo die Leichenberge runterherum sind). Auch fehlte definitiv die (Achtung Realität!) Szene, in der ein gefallener (und zurückgelassener) Ami tot durch die Stadt geschlieft wird (vor TV Kameras). Wer Spiegel liest (und sich an die Nachrichten von vor ein paar Jahren erinnern kann) wird wissen, was ich meine. DAS war der Grund für den Rückzug der Amis und deren Verbündeten aus Somalia. Und das mag auch die Motivation sein, warum die Amis keine Leichen zurück lassen wollen... damit der Feind nichts zu triumphieren hat.

Ach ja, bis ca. zur Hälfte dachte ich noch, die Amerikanischen Soldaten würden differenziert dargestellt werden (Gewissensbisse etc) aber dann war es wieder Loblied auf den Zusammenhalt unter Soldaten, auf die tollen US Militärs (die ihre Verbündeten mal locker nicht informierten), auf die Lösung durch Gewalt.

Gruß, Arne


ps: Warum wurden die Namen der gefallenen Soldaten aufgezählt, während den Toten auf Seiten der Somalies nicht mehr als "about 1000" gewidmet wird?
sandler

Re: Black Hawk Down

Beitrag von sandler »

.........das beantwortest du doch selbst, weil es zu viele waren und wahrscheinlich zuviele "Namenlose" darunter !
Sebastian

Re: Black Hawk Down

Beitrag von Sebastian »

USArage schrieb:
>
> Auch fehlte definitiv die (Achtung Realität!) Szene, in > der ein gefallener (und zurückgelassener) Ami tot durch die
> Stadt geschlieft wird (vor TV Kameras).

So, ich habe den Film zwar nicht gesehen - Urlaub ;-) - aber laut neuer Cinema wurde auf diese Szenen bewußt verzichtet, um die Gefühle der Angehörigen eben dieses Soldaten nicht zu verletzen.

Für mich gut nachvollziehbar, weil eben dieser Fall so viel Publicity hatte.

Ich werde mir den Film also wohl demnächst angucken...
Hans Eichel

Black Hawk Down

Beitrag von Hans Eichel »

Hi,

unter "Movies" steht in der Kritik zum Film Black Hawk Down, er habe den Krieg in Somalia als historischen Hintergrund. Das ist zwar richtig, aber der Krieg fand erst vor knapp 10 Jahren statt (92/93) und nicht, wie dort geschrieben, vor 20 Jahren.
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