#1462 One Life
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#1462 One Life
"One Life" tells the true story of Nicholas Winton, who as a young stockbroker saved hundreds of Jewish Children in Prague from the Nazi invasion of Czechoslovakia before the start of World War II. The film is based on the book "If It's Not Impossible...: The Life of Sir Nicholas Winton" which was written by his daughter Barbara and was published in 2014, when her father was still alive (he died in 2015 aged 106). Barbara herself passed away in 2022, so she could not witness her father's story being told by TV director James Hawes in his first movie release. Here's is the trailer:
And what did you think of "One Life", in which Johnny Flynn plays the twentysomething Winton, while Anthony Hopkins portrayed the almost 80 year-old Winton who rose to fame in the late 1980s? How did you find the scenes set in Prague 1938/39, plus the ones set in 1987? As I meantioned on stage tonight, I did not hear about the Winton story back in the day (at least I don't remember, but I was busy studying for my Abitur back then) - but I clearly remembered the TV show "That's Life!" excerpts of which were shown on German TV a few times during the 1970s and 1980s. Curiously, one of the first jobs of director James Hawes was being part of the "That's Life!" investigative team in the early 1990s before he became a TV director, so that's a full-circle moment at least for him. Anyway, please let us know your thoughts about "One Life" in a reply to this posting.
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Re: #1462 One Life
Ein wunderbarer Film über wunderbare Menschen mit dem Fokus auf Mr Wilton, exzellent dargestellt von Anthony Hopkins in seiner älteren Phase. Der Bericht über die TV Show war auch mir bewusst und hat mich damals sehr berührt, dem stand hier nichts im Weg und die Darstellung eines wahren Helden, der ein eigentlich strunznormales Leben führt, neben seiner Helferei - klasse! Eine glatte 1 ist hier sehr angebracht.
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
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Re: #1462 One Life
Hallo allerseits,
vor dem Film war ich skeptisch, ob ein weiteres WW2-Biopic wirklich gebraucht würde. Selbst die Story - von der mir vorab nur "junger Engländer rettet Hunderte Kinder vor den Nazis" bekannt war - klang nicht wirklich so, als hätte man das nicht alles schonmal (vielleicht sogar besser) gesehen.
Es ist auch nicht so, daß der Film sich groß Mühe gegeben hätte, meine Sorgen inhaltlich wegzuwischen. Erzählerisch ist das - vor allem in den Rückblenden - solide inszenierter (Vor-)WW2-Standard. Johnny Flynn und Anthony Hopkins vermochten allerdings mit ihrer Darstellung des von einem moralischen Imperativ getriebenen Nick Winton, der unnachgiebig versuchte, so viele wie möglich aus Prag zu retten und den die Tatsache, daß es nicht mehr waren, selbst ein halbes Jahrhundert später noch den Schlaf raubte, zu überzeugen; besonders gefallen hatte mir dabei, daß die beiden Darsteller sich Mühe gegeben hatten, Winton einheitlich darzustellen; obwohl sie sich gar nicht so ähnlich sahen, übernahm der eine von dem anderen (und umgekehrt) Mimik, Sprechmuster und andere Kleinigkeiten.
Erzählerisch war der Film wie gesagt solide, wobei das Tempo der Handlung doch deutlich schwankte; so verbrachte der 1987er-Winton anfangs viel Zeit mit dem Aufräumen von Dingen, die eigentlich relativ wenig mit dem Kern des Films zu tun hatten; in der Mitte flachte dann die 1939er-Story etwas ab, als Winton an die Heimatfront zurückgekehrt war und man eigentlich nur noch Kindern beim Ankommen und Behördenmitarbeitern beim Stempeln zusah. Aber emotional landete der Film dann zum Ende hier mit dem Nachdreh der TV-Show "That's Life!" noch ein paar Wirkungstreffer.
Von daher komme ich zu dem gleichen Urteil wie vor gut einem Jahr bei "Tár" - nette Geschichte, die mich aber nicht umgehauen hat - dafür aber zwei Darsteller, die man eigentlich für den Oscar nominieren müßte (ist ja bis zu den 97. Academy Awards noch etwas hin). Von daher kriegt der Film von mir wie "Tár" eine "2 minus" - auf dem Qualitätniveau können wir gerne noch ein Weilchen bleiben.
Gruß
Kasi Mir
vor dem Film war ich skeptisch, ob ein weiteres WW2-Biopic wirklich gebraucht würde. Selbst die Story - von der mir vorab nur "junger Engländer rettet Hunderte Kinder vor den Nazis" bekannt war - klang nicht wirklich so, als hätte man das nicht alles schonmal (vielleicht sogar besser) gesehen.
Es ist auch nicht so, daß der Film sich groß Mühe gegeben hätte, meine Sorgen inhaltlich wegzuwischen. Erzählerisch ist das - vor allem in den Rückblenden - solide inszenierter (Vor-)WW2-Standard. Johnny Flynn und Anthony Hopkins vermochten allerdings mit ihrer Darstellung des von einem moralischen Imperativ getriebenen Nick Winton, der unnachgiebig versuchte, so viele wie möglich aus Prag zu retten und den die Tatsache, daß es nicht mehr waren, selbst ein halbes Jahrhundert später noch den Schlaf raubte, zu überzeugen; besonders gefallen hatte mir dabei, daß die beiden Darsteller sich Mühe gegeben hatten, Winton einheitlich darzustellen; obwohl sie sich gar nicht so ähnlich sahen, übernahm der eine von dem anderen (und umgekehrt) Mimik, Sprechmuster und andere Kleinigkeiten.
Erzählerisch war der Film wie gesagt solide, wobei das Tempo der Handlung doch deutlich schwankte; so verbrachte der 1987er-Winton anfangs viel Zeit mit dem Aufräumen von Dingen, die eigentlich relativ wenig mit dem Kern des Films zu tun hatten; in der Mitte flachte dann die 1939er-Story etwas ab, als Winton an die Heimatfront zurückgekehrt war und man eigentlich nur noch Kindern beim Ankommen und Behördenmitarbeitern beim Stempeln zusah. Aber emotional landete der Film dann zum Ende hier mit dem Nachdreh der TV-Show "That's Life!" noch ein paar Wirkungstreffer.
Von daher komme ich zu dem gleichen Urteil wie vor gut einem Jahr bei "Tár" - nette Geschichte, die mich aber nicht umgehauen hat - dafür aber zwei Darsteller, die man eigentlich für den Oscar nominieren müßte (ist ja bis zu den 97. Academy Awards noch etwas hin). Von daher kriegt der Film von mir wie "Tár" eine "2 minus" - auf dem Qualitätniveau können wir gerne noch ein Weilchen bleiben.
Gruß
Kasi Mir
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