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#1373 Rifkin's Festival

Verfasst: 2022-06-27 23:12
von Kasi Mir

"Rifkin's Festival" is the 49th film of writer/director Woody Allen. His more recent troubles with allegations of abuse I already mentioned in the blurb for his last Sneak film, 2019s "A Rainy Day in New York" (which can be found here; as far as I know, nothing has changed since then). This film was actually filmed in summer 2019, way before the pandemic, but had it's release date pushed back several time, as many other films of the last two years. It premiered at the San Sebastian International Film Festival (which was used as a backdrop from the narrative) in September 2020, but only got released in the US in early 2022.

Here's the trailer:


And how did you like the film, which thematically covered some familiar grounds for Allen, and included a few homages to some of his favorite directors like Ingmar Bergman, Jean-Luc Goddard, Frederico Fellini, Luis Buñuel and Francois Truffaut? How did you enjoy the performances, with 78-year old Wallace Shawn as the usual Alter Ego for Woody Allen (considerably older than Chalamet or Eisenberg, but still almost a decade younger than Allen himself), plus considerably younger Gina Gershon as his wife Sue, and even younger Spanish actress Elena Anaya as his doctor/love interest Jo Rojas? How did you like the story, the homages, and the joke about subtitles? :-) Please let us know your thoughts about "Rifkin's Festival" in a reply to the posting.

Re: #1373 Rifkin's Festival

Verfasst: 2022-06-28 13:19
von Roughale
Ich war komplett begeistert, kann zwar die Einwände in dem Nachgespräch nachvollziehen, aber das hat mir den Genuss beim Film absolut nicht getrübt. Klasse Erzählweise, super Bilder, geniale Filmzitate und auch ein paar übliche Woody Allen Witze, wenn auch eher harmloserer Art - egal glatte 1 von mir dafür.

Re: #1373 Rifkin's Festival

Verfasst: 2022-06-28 18:51
von Kasi Mir
Bei mir kommt der Film nicht über eine 4+ hinaus.

Bei 49 Filmen in der langen Regiekarriere von Woody Allen sind gewisse Überschneidungen und Wiederholungen natürlich fast unvermeidlich; aber "Rifkin's Festival" war schon eine sehr deutliche und nicht besonders ausgefeilte Selbstkopie. Hier wurden Elemente und Ideen von Filmen wie "Midnight in Paris", "You Will Meet a Tall Dark Stranger", ""Scoop", "Vicky Cristina Barcelona" usw. einfach wiederverwendet und in einen losen Zusammenhang rund um eine der typischen Beziehungsgeschichten gesetzt. Das führt durchaus zuweilen zum Schmunzeln und ist phasenweise unterhaltsam, doch da der Film im wesentlichen ohne wirkliches Ziel einfach so dahinplätschert (selbst die narrative Klammer mit Rifkins Psychologen hat letztlich keine Pointe) fehlt hier einfach die Prägnanz und erzählerische Stärke von Filmen wie "Midnight in Paris". Ganze Sequenzen haben eigentlich als einzige Funktion, etwas Zeit zu verbraten, um bis zum Abspann immerhin 86 Minuten mit Handlung zu Füllen, und die freien "Remakes" von Klassikern der 1950er und 1960er sehen ganz nett aus, kommentieren aber eigentlich auch nur Dinge, die man vorher schon wußte. Am besten gefiel mir noch noch die "Schlußnummer" mit Christoph Waltz.

Auch von den Dialogen her ist der Wotzwitz größtenteils vorhersehbar, und mehr als einmal fand ich die Dialoge eher ungelenk geschrieben, wo dann Leute unvermittelt Dinge über sich oder andere preisgeben, die mit dem Rahmen der Konversation so überhaupt nichts zu tun hatten.

Es ist immer noch ein Woody-Allen-Film, so daß "Rifkin's Festival" - mit Einschränkungen - unterhalten kann. Aber grade im Vergleich zu "Midnight in Paris", "Blue Jasmin" oder - etwas tiefer in die Mottenkiste gegriffen - "Deconstructing Harry" ist schon ein deutlicher Abstieg bemerkbar. Selbst "Magic in the Moonlight" fand ich da stärker.

Gruß
Kasi Mir