#1029 Wish I Was Here

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Kasi Mir
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#1029 Wish I Was Here

Beitrag von Kasi Mir »

Seinen Regie-Erstling



konnte Zach Braff noch auf klassische Weise realisieren, indem Fox Searchlight die $2,5 Mio. Budget vorstreckte. Der Film spielte schließlich ungefähr zehnmal soviel ein, doch in den letzten zehn Jahren hat sich viel in Hollywood geändert. Die echten Indie-Studios haben es immer schwerer, Geld gerade für kleinere Projekte an Land zu ziehen, die nicht auf einer bereits etablierten Geschichte basieren, und die Indie-Zweige der der Majors (wie Fox Searchlight) - soweit sie überhaupt noch existieren - konzentrieren sich auch meistens auf günstige Produktionen mit eingebauter Zielgruppe. So kam es, daß sich Braff an das Internet wenden mußte, und bei Kickstarter per Crowdfunding um Geld bat. Dies war dann so erfolgreich, daß schließlich noch eine kleinere Produktionsfirma mit aufsprang und dem Film dann zu einem Budget von $6 Mio. verhalf. Deswegen kann man nun nicht nur den Trailer



zu "Wish I Was Here" bewundern - wir konnten am Montagabend auch den fertiggestellten Film näher begutachten. Nun also die spannende Frage: wie kam Zach Braffs zweiter eigener Kinofilm bei Euch an? Hat er euch besser oder schlechter als "Garden State" gefallen? Schreibt einfach kurz als Antwort auf diesen Beitrag auf, was Euch zu "Wish I Was Here" durch den Kopf geht - und gebt dem auf der Startseite rechts eine Note.
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Roughale
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Re: #1029 Wish I Was Here

Beitrag von Roughale »

Irgendwie hatte der Film was, er ging mir zumindest teilweise sehr nah, ich denke, das lag an der guten Mischung zwische Humor und emotional tiefgehenden Szenen, bei denen das Schauspiel glänzte. Besonders die Szene von Kate Hudson am Sterbebett ihres Filmschwiegervaters, das war intensiv und wirkte auf mich verdammt echt... Das rechne ich dem Film hoch an, da kann ich zu dem Rest kaum was Negatives sagen, auch wenn es teilweise recht belanglos und konventionell wirkte - ich geb einfach ne 2.
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waldorf
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Re: #1029 Wish I Was Here

Beitrag von waldorf »

Aussage des Films: Die Familie muß zusammenhalten, dann wird alles gut, und natürlich immer den klerikalen Bartträger der Wahl nach tiefschürfenden Weisheiten befragen.

So weit so dünn.

Was mir aber wirklich massiv auf den Senkel geht ist das penetrante kritikfreie Religionsgeschwurbel. Die vermeintlichen Pointen sind haufenweise relligiös basierend, wenn man zB darüber lachen soll daß ein Junge sich per Hotdog über ein Glaubensverbot hinwegsetzt. Das mag für Juden witzig sein, für mich fängt die Lächerlichkeit allerdings bereits bei den absurden und willkürlichen Vorschriften an.

Dies ist ein absoluter Nerd-Film. Nein, ich meine nicht wegen der Comic-Bezüge, sondern weil Glaubensgemeinschaften nun mal hohe Nerdfaktoren aufweisen die für Außenstehende schwer bis nicht nachvollziehbar sind. Wenn es den ein harmloses Nerdtum wäre, wie sich in Fischgläsern zu verstecken, na gut, aber das sind Religionen eben nicht. Da sind abgeschnittene Haare noch das harmloseste. Mich öden diese Art von Nerds an, ich will sowas nicht sehen, egal wie die Religion heißt!
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emma
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Re: #1029 Wish I Was Here

Beitrag von emma »

waldorf hat geschrieben:Was mir aber wirklich massiv auf den Senkel geht ist das penetrante kritikfreie Religionsgeschwurbel.
Fand ich jetzt nicht so schlimm, hat mich nur ein bisschen gewundert. Ist natürlich umso mehr aufgefallen weil nicht wie sonst das Christentum als die Norm vorausgesetzt wurde, da bemerkt "man" es gar nicht mehr. Zach Braff dazu:

"Braff: [...] In Filmen von Staatsreligionen zu reden, ist definitiv schwierig. Ich wollte aber unbedingt eine ehrliche Diskussion darüber, ich wollte von Menschen wie uns erzählen. Die strikt religiös, in diesem Fall jüdisch erzogen worden sind, aber keine besondere Beziehung dazu entwickelt haben. Ich habe das Gefühl, dass diese Menschen zwar säkular sind, aber dennoch nach Spiritualität suchen. Für unsere Eltern war das alles noch viel einfacher: Die haben einfach geglaubt und nicht hinterfragt."
(aus dem Spiegel)
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Re: #1029 Wish I Was Here

Beitrag von waldorf »

emma hat geschrieben:
waldorf hat geschrieben:Was mir aber wirklich massiv auf den Senkel geht ist das penetrante kritikfreie Religionsgeschwurbel.
Fand ich jetzt nicht so schlimm, hat mich nur ein bisschen gewundert. Ist natürlich umso mehr aufgefallen weil nicht wie sonst das Christentum als die Norm vorausgesetzt wurde,
Dann schau dir mal an wieviele der Familiensituationsfilme aus H-Wood christlich religiös sind, durchaus nicht die Norm. Egal, mich nervt religiöse Indoktrination aus JEDER Richtung.
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